Bedeutung für die Schmerztherapie
Folgt man dem Begriff Trauma, wird schnell die Bedeutung für die Schmerztherapie klar. Nach psychologischer Auffassung versteht man unter Trauma eine seelische oder körperliche Verletzung. Das bedeutet, dass bei jeder Art Schmerz ein Trauma vorliegt und demzufolge auch EMDR wirkt.
Da unser Schmerzzentrum im lymbischen System des Gehirns mit dem Zentrum für die emotionale Verarbeitung zusammenfällt, verwundert dies kaum. Traumatische Erfahrungen übersteigen die seelische Verarbeitungsfähigkeit des Betroffenen zum Zeitpunkt des Geschehens und darüber hinaus. . Beim Trauma friert sozusagen ein Teil des Gehirns ein, dessen Energie in der Folge nicht mehr zur Verfügung steht. Entsprechend angeknackst und geschwächt fühlt sich der Traumatisierte.
Das Ergebnis sind seelische oder körperliche, psychosomatische Störungen über das Ausmaß des eigentlichen Traumas hinaus. Das bedeutet z.B. Unfallfolgen heilen sehr viel langsamer, Schmerzen chronifizieren, Phobien oder unbestimmte Ängste entstehen, Bindungsprobleme uvm.
Bei chronischen Schmerzen arbeitet man heute in psychosomatischen Schmerzkliniken und ambulant bereits sehr erfolgreich mit EMDR. Man geht hier davon aus, dass es zu einer gestörten Schmerzverarbeitung im Gehirn gekommen ist, die den Patienten auch noch leiden lässt, wenn die Ursache ganz oder weitestgehend verschwunden ist.