„Den Schreck dieses Augenblicks werde ich nie vergessen“, fuhr der König fort. – „Du wirst ihn vergessen“, sagte die Königin, „es sei denn, du errichtest ihm ein Denkmal.“
aus „Alice im Wunderland“
Was ist EMDR?
EMDR – Eye Movement Desensitization and Reprossing – kommt aus der Traumabehandlung. Bei der Behandlung der posttraumatischen Belastungsstörung stellt die EMDR heute den Goldstandard dar. Man kann EMDR übersetzen als Desensibilisierung und Neuverarbeitung durch Augenbewegung. EMDR ist aber weit mehr. Der Therapeut stimuliert bilateral Augen, Ohren und Haut durch Berührung der Hände. Er/ sie regt also alle Sinneskanäle über Kreuz an und unterstützt das Gehirn bei der Verarbeitung der belastenden Erinnerungen und Aktivierung seiner Regeneration.Hierbei wird Ihr belastendes Thema schonend bearbeitet und neubewertet. Fälschlicherweise wird manchmal angenommen, es ginge um das Auslöschen des Traumas im Sinne des Vergessens. Besser wäre die Aussage, es sei wie ein Reset beim Computer. In der Folge reift das Gehirn auf gesunde Weise nach.
Seit 1991 wird EMDR in Deutschland eingesetzt. 2006 hat der wissenschaftliche Beirat für Psychotherapie EMDR als wissenschaftlich begründete Psychotherapiemethode anerkannt.
Diese rasante Entwicklung der EMDR ist vor allem ein Ergebnis der Therapierfolge. 80% der behandelten Patienten erlangen eine deutliche Linderung ihrer Beschwerden, Ängste und Schmerzen bereits nach 8-10 Sitzungen.
Bedeutung der EMDR-Therapie für die Schmerzbehandlung
Folgt man dem Begriff Trauma, wird schnell die Bedeutung der EMDR-Therapie für die alternative Schmerztherapie klar. Nach psychologischer Auffassung versteht man unter Trauma eine seelische oder körperliche Verletzung. Das bedeutet, dass bei jeder Art Schmerz ein Trauma vorliegt und demzufolge auch EMDR wirkt.
Da unser Schmerzzentrum im lymbischen System des Gehirns mit dem Zentrum für die emotionale Verarbeitung zusammenfällt, verwundert dies kaum. Traumatische Erfahrungen übersteigen die seelische Verarbeitungsfähigkeit des Betroffenen zum Zeitpunkt des Geschehens und darüber hinaus. . Beim Trauma friert sozusagen ein Teil des Gehirns ein, dessen Energie in der Folge nicht mehr zur Verfügung steht. Entsprechend angeknackst und geschwächt fühlt sich der Traumatisierte.
Das Ergebnis sind seelische oder körperliche, psychosomatische Störungen über das Ausmaß des eigentlichen Traumas hinaus. Das bedeutet z.B. Unfallfolgen heilen sehr viel langsamer, Schmerzen chronifizieren, Phobien oder unbestimmte Ängste entstehen, Bindungsprobleme uvm.
Bei chronischen Schmerzen arbeitet man heute in psychosomatischen Schmerzkliniken und ambulant bereits sehr erfolgreich mit EMDR. Man geht hier davon aus, dass es zu einer gestörten Schmerzverarbeitung im Gehirn gekommen ist, die den Patienten auch noch leiden lässt, wenn die Ursache ganz oder weitestgehend verschwunden ist.
Ablauf einer EMDR-Sitzung
In 1-2 Sitzungen tragen wir Ihre persönlichen Lebensereignisse und dazugehörige Gefühle, wie Wut, Scham, Angst, Schuld usw. sowie körperliche und sensorische Sensationen, wie z.B. Schmerzen, Missempfindungen zusammen. Sie lernen in Kontakt zu Ihrem Körper zu treten und Gefühle zu spüren, sie zu beschreiben, ihnen Gestalt zu geben.
In 8-10 Sitzungen wird dann nach dem EMDR-Protokoll Ihre Leidensgeschichte (Timeline) bearbeitet. Jede Sitzung umfasst ein kurzes Vorgespräch über die stattgefundenen Veränderungen, eine Skalierung der Beschwerden und 4-10 Stimulationsphasen.
In der Traumatherapie gehen wir etwas differenzierter vor. Ihr Wohlfühlen und Ihre Sicherheit stehen für mich an erster Stelle! Wir nehmen uns anfangs so viel Zeit für Ihre Stabilisierung, wie Sie benötigen. Erst wenn Sie bereit sind, widmen wir uns Ihrem Thema. Hierbei arbeiten wir in kleineren Häppchen, sehen uns aber in kürzeren Abständen.
Die meisten Patienten spüren bereits nach wenigen Sitzungen eine deutliche Besserung mitunter bis hin zur dauerhaften Symptombeseitigung und Schmerzfreiheit.
Hypnose4Berlin