Leiden Sie an einer spezifischen Phobie, also an einer Angst, die sich auf bestimmte Objekte oder Situationen bezieht, wie
- Angst vor Spinnen (Arachnophobie)
- Angst vor Hunden (Kynophobie)
- Angst vor Schlangen (Serpentophobie)
…oder anderen Tieren?
Kriegen Sie Zustände beim Anblick von
- Blut (Haimaphobie)
- Verletzungen
- Spritzen
- Löchern (Trypophobie)?
Neulich hatte ich einen Klienten, der in einem der Bürohochhäuser am Potsdamer Platz im obersten Stockwerk arbeitet. Ihm drohte die Aufgabe seines Jobs, weil er wegen seiner Platzangst (Klaustrophobie) kaum mehr in der Lage war, den Fahrstuhl zu benutzen. Manch einen mit Platzangst befallen die Ängste schon bei einem zu engen Kragen oder Gürtel. Jedenfalls, mein Klient war bereits seit langer Zeit in psychologischer Behandlung wegen seiner Panikattacken, die ihn plötzlich wie aus dem Nichts heraus überfielen mit den typischen Symptomen Luftnot, Zittern, Brustschmerzen, Schwindel, Übelkeit, Schwitzen. Daher hatte er jetzt auch Angst vor dem Autofahren. Denn die Panikattacken trafen ihn völlig unvorbereitet. Nun hatte er ständig Angst vor einer erneuten Attacke und beobachtete sich ganz genau, so dass sich die Angst verselbständigte und er immer mehr Situationen mied. Ein gutes Beispiel dafür, dass eine Angst oft nicht allein kommt.
Vielleicht zählen Sie nicht zu denen mit der Angst vor zu wenig Platz (Klaustrophobie), sondern eher denen mit der Angst vor großen Plätzen und Menschenansammlungen (Agoraphobie). Im Zusammenhang mit Corona hat wohl jeder von uns ein wenig Agoraphobie verspürt oder zu spüren bekommen. Wird die Angst noch von Panikattacken begleitet, ist der Leidensdruck so groß, dass die Patienten Hilfe suchen. Und das ist gut so, denn eine Agoraphobie oder Panikattacken lösen sich normalerweise nicht von selbst wieder auf. Ca. 1,5 Millionen Deutsche sind von Panikattacken oder einer Agoraphobie betroffen. Sie sind also wahrlich nicht allein mit Ihren Ängsten.
Den meisten von uns ist gar nicht bewusst, wie belastend es für Menschen mit einer Sozialphobie sein kann, an einem Vereinstreffen teilzunehmen, sich auf einer Party zu amüsieren oder einfach nur vor Publikum aufzutreten, weil sie ausgeprägte Ängste davor haben, im Zentrum der Aufmerksamkeit zu stehen und sich zu blamieren. Sie haben Angst zu erröten, bekommen feuchte Hände, zittern oder haben Angst, sich in die Hosen zu machen. Und wer davon betroffen ist, der weiß, was ich damit meine! Da kann das Leben schnell einsam werden und doch muss es nicht sein!
Die Reiselust der Deutschen ist ja ungebremst, Corona hin oder her. Fahren Sie lieber mit dem Auto statt weit weg zu fliegen, weil Sie Flugangst (Aviaphobie oder Aviophobie) haben? Kürzlich kam jemand auf Empfehlung zur Raucherentwöhnung zu mir, der von einer Sportsfreundin berichtete, die nach der Therapie ihrer Flugangst bei mir mit Hypnose und EFT nach nur 3 Sitzungen nach Thailand in den Golfurlaub flog und im Passagierraum vor Glück getanzt haben soll.
Wer mich in meinem Büro oder zu Hause besucht, weiß um die baulichen Gegebenheiten. Man muss sich erst einmal über eine Außentreppe und einen freien Laubengang in (für manche) schwindelerregender Höhe von 2 Etagen zu meinem Wohnungseingang vorwagen. Menschen mit Höhenangst (Akrophobie) kann das schon mal an ihre Grenzen bringen. Die findet man dann auch eher selten im Skiurlaub oder auf dem Eiffelturm.
Alles, wovon Du Dich angezogen fühlen kannst, kann Dich auch abstoßen bis hin zu Ekel, Angst und Grauen. Du liebst es herumzualbern mit Deinen Freunden oder Kindern und andere fürchten sich davor, dann leiden sie möglicherweise an einer Cherophobie, der Angst vor Fröhlichkeit, die ihnen jede Lebensfreude raubt.
Ich liebe Tauchen und es kann gar nicht tief und spannend genug sein. Gewässer mit hoher Wahrscheinlichkeit, dort von Haie, Muränen, Stachelrochen oder Barracudas überrascht zu werden, sind für mich das Größte. Als ich jedoch anfing als Divemasterin und Tauchlehrerin zu arbeiten, stellte ich fest, dass es nur Taucher und Nichttaucher gibt und das etwa 50/50. Die Hälfte aller Menschen haben tatsächlich eine Thalassophobie, Angst vor dem Meer, Gewässern, vor dem was da sein könnte. Die Betroffenen kann man nur sehr schwer überzeugen, mit dem Kopf unter Wasser zu gehen. Selbst beim Schwimmen bleiben sie lieber in Nähe des Beckenrandes oder in Ufernähe.